Werner und Heidi gehen - eine Floorballdynastie geht


Den Österreichischen Floorballverband gäbe es wahrscheinlich nicht, wenn es Heidi Leeb und Werner Daves nicht gäbe! Die beiden haben mit viel persönlichem Einsatz, Herzblut und viel Know How und Expertise und unzähligen ehrenamtlichen Stunden den Österr. Floorballverband groß gemacht! Dafür einmal ein riesengroßes Danke! Trotzdem ist Werner nur mehr bis Jahresende Präsident des Österr. Floorballverbandes und Heidi auch nur bis Jahresende Generalsekretärin. Auch Peter E. wird übrigens mit Jahresende als Vorstandsmitglied des Österr. Floorballverbandes zurücktreten, um der nächsten Generation Platz zu machen.

Hier mehr Details zum Wirken von Werner und Heidi:

Werner:
Als Werner Daves zum Zwecke des Studiums von Bludenz nach Leoben zog, entdeckte er eine neue Leidenschaft. Die spielten da am Uni-Sportinstitut so eine Art Eishockey mit Plastikschlägern und Plastikpuck, bei der man nicht eislaufen können muss. Das war DER Sport für den einshockeybegeisterten Bludenzer, der nicht so gut eislaufen konnte. Und so fand Werner „Dodge“ Daves neben dem Studium, seinen Tischtennis-Landesligaeinsätzen, neben Orientierungslaug, Sportschießen und Kegeln auch noch Zeit sich diesem „Unihoc“ zu widmen.
1989 hatte er herausgefunden, dass diese Sportart in Schweden sehr bekannt sein soll und er überredete das Uni Sportinstitut ein Team nach Göteborg zu einem Turnier zu entsenden.  Dort fand die erstaunte Leobener Delegation heraus, dass die Schweden keinen Puck, sondern einen Ball mit Löchern verwendeten. Da sie als beste nicht schwedische Mannschaft ein Schlägerset inklusive der neuen Bälle gewannen, begannen sie in Leoben mit Bällen zu spielen und den Sport Innebandy zu nennen, so wie die Schweden.
Ab 1993 nahmen die Leoben Student/ ihre Turnierlaufbahn, dieses Mal in Deutschland und den Niederlanden, wieder auf. Nach Teilnahme an einigen dieser Turniere, fand unser Dodge, dass es Zeit sei, dies auch in Österreich zu machen. Und so geschah es am 28. Juni 1994, dass der erste österreichische Floorball und Innebandy Verein Leoben das Licht der Welt erblickte. (Die Gründungsmitglieder wussten damals noch nicht, dass Innebandy nur das Schwedische Wort für Floorball war, sie dachten es sei der Name für die Variante auf die kleinen Tore.)
Werner „Dodge“ Daves wurde zum ersten Präsidenten des ersten österreichischen Floorball Vereins. Und es war ihm klar, dass es mehr Vereine braucht, um in Österreich einen Ligabetrieb einführen zu können. Nach rund einem Jahr konnten die Grazer überzeugt werden und gründeten den IC Krokodile Graz. (Dass kurz darauf auch der UHC Götzis aus der Taufe gehoben wurde, wussten die Steirer damals nicht).
Zwei Vereine – ein Verband. 28. 1. 1996  wurde der damals  ÖFIB (Österreichischer Floorball und Innebandy Bund) genannte Verband, gegründet. Werner Daves wurde der erste österreichische Floorball Präsident. Im selben Jahr wurden in Leoben die ersten österreichischen Großfeld-meisterschaften für Damen und Herren veranstaltet.
Aber ein Pionier wie Dodge will immer mehr. Er suchte sich 17 Damen, die er von diversen USI Meisterschaften und Turnieren kannte, und meldete ein Nationalteam zur ersten Damen Weltmeisterschaft 1997 in Finnland an.  Und die Damen spielten tatsächlich und erreichten den ersten Länderspielsieg „ever“.
1998 folgte die erste Teilnahme an der Herren Weltmeisterschaft in Prag. Viel Engagement und auch große finanzielle Unterstützung durch Werner Daves wurde dem Herren Team zuteil, denn es war für ihn eine Herzensangelegenheit.
1999 kaufte er sich eine Floorballbande und einen Anhänger, der er jahrelang durch Österreich chauffierte, damit ein Ligabetrieb ab 2000 auch außerhalb Leobens möglich wurde.
Ein Meilenstein seiner Präsidentschaft ist mit Sicherheit die Anerkennung von Floorball und die Aufnahme des ÖFBV in die Bundes-Sport-Organisation, die mit gemeinsamer Anstrengung aller Vereine und deren Funktionär/innen im Jahr 2006 gelang und eine finanzielle Grundsicherung des Verbandes darstellt.
2007 wurde unter seiner Präsidentschaft erstmals ein U19 männlich Nationalteam zu einer Weltmeisterschaft geschickt, und 2010 trat auch eine U19 weiblich erstmals bei einer WM an. Bei den Juniorinnen übernahm er von 2010 – 2014 auch den Posten des Nationaltrainers, weil sich sonst keiner dafür interessierte.  
Viele Dinge, die uns Floorballspieler/innen heute als selbstverständlich erscheinen, wie vier Nationalmannschaften, geregelter Ligabetrieb für Damen, Herren Juniorinnen und Junioren, wären ohne den unermüdlichen Einsatz von Werner „Dodge“ Daves nicht oder viel später möglich gewesen.
Seine Vision, dass Floorball in Österreich ein Top Drei Teamsport werden kann und soll, lebt! Auch nach seinem Rücktritt als Präsident wird er sich dafür einsetzen.
Die österreichische Floorball Community dankt dir, lieber Dodge, für deine Zeit, deinen Einsatz, deine Visionen, deine Bereitschaft sich für unseren Sport einzusetzen  und wünscht dir viel Erfolg für alle zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen.

Heidi:
Im Frühling 1993 geschah es, als unsere junge, unbedarfte Studentin Heidi Leb in Leoben bei einem Unifest von zwei älteren Studenten zu mehr Spritzweinen, als gut für sie waren, verführt wurde. Der Zweck dieses Umtrunkes war, Heidi ein Versprechen, zum Floorballtraining zu kommen, abzuluchsen.
Und sie kam, sah und es machte ihr unglaublichen Spaß. Das „Floorballfieber“ hatte sie gepackt. Nach nur fünf Trainings nahm sie im Herbst 93 an einem Mixed Turnier in Bremen teil. Einige Turnier später wurde sie Gründungsmitglied und erste Schriftführerin des 1. Österreichischen Floorball und Innebandy Clubs Leoben.
In den ersten Jahren spielte Heidi für den IBC Leoben und nahm an unzähligen Turnieren im In- und Ausland teil. Bis sie 1997 einen Anruf ihres Präsidenten erhielt, der sie fragte, ob sie denn für das zu gründende Damen Nationalteam an den ersten Weltmeisterschaften teilnehme wolle. Anfangs lehnte sie entrüstet ab, denn sie war der Meinung, dass die Österreicherinnen viel zu schlecht seien, für eine WM. Aber da es ihr nicht scheitern solle, willigte sie ein, mitzumachen. Und diese Erfahrung prägte sie nachhaltig. Denn natürlich mussten die Österreicherinnen hohe Niederlagen z.B. gegen Schweden einstecken, aber gegen Japan gab es den ersten Sieg. Aber Heidi lernte, dass man nicht alles können muss, um dabei sein zu können. Sie lernte aber auch, dass man dabei sein muss, um nicht den Anschluss zu verlieren-
1997 begann sie ihre Arbeit für den Österreichischen Verband als Teammanagerin bei der Herren WM 1997. Sie musste den Österreichischen Verband auch gleich bei der IFF – Sitzung vertreten, und da begann das internationale Networking für Heidi.
1999 gab es für Heidi und das Damen-Nationalteam einen der größten sportlichen Erfolge, der Sieg in der  B- WM und der damit verbundene Aufstieg in die A-WM. Außerdem gelangen in ihrer sportlichen Laufbahn österreichische Damentitel im Großfeld in den Jahren 2005 und 2007 und die damit verbunden Teilnahmen am Europacup und Titel im Kleinfeld 2001, 2002, 2003 und 2009.
Die Geburt ihres Sohnes Marc 2001 war natürlich ebenfalls ein markantes Ereignis im Lebenslauf. In ihrer Karenzeit arbeite sie ehrenamtlich als Generalsekretärin des ÖFBV und verkaufte als eine der ersten, in den Jahren 1999-2003 in Österreich Floorballschläger.
Im Jahr 2000 gründete Heidi mit dem IBC Leoben, den FBV Trofaiach, den AYFC Leoben und dem IC Graz den Steiermärkischen Floorball Bund, dem sie bis heute vorsteht.
Seit der ÖFBV 2006 in die BSO aufgenommen wurde, musste sie ihre Arbeit als Generalsekretärin nicht mehr gratis machen, sie bekam ein Gehalt für ihre Arbeit.
2008 war sie Mitglied der Expert/innen Kommission des damaligen Sportministers Gusenbauer und durfte an der Sportstrategie Österreich 2008-2010 mitarbeiten.
Von 2008 bis 2016 war Heidi auch auf internationaler Bühne präsent. Sie wurde Mitglied des IFF Rules and Competition Committee, arbeitet dort an Änderungen der Wettkampfreglemente mit und war bei vielen IFF Veranstaltungen als Jury-Mitglied für einen reibungslosen Ablauf zuständig.
Sie organisierte von 1999 bis 2011 zehn Austrian Open, wo sie es schaffte als Hauptverantwortliche für die Organisation auch noch als Spielerin dabei zu sein. Außerdem organisierte sie die Damen WM Qualifikation 2007, den Europacup 2009 und das mit 11 Nationalmannschaften wohl größte Floorball Nationen Turnier in Österreich - „Österreich am Ball“ 2008. Ein absolutes Highlight in Heidis Lebenslauf war die Organisation des Floorball Wettbewerbs der Special Olympics World Winter Games 2017, an dem 32 Nationen und 44 Mannschaften teilnahmen.
Ihr Herzblut hing und hängt immer noch an der Förderung von Kindern. Seit 2004 leitet sie in Leoben und Trofaiach Kinder Floorballgruppen, die allen Kindern, egal ob motorisch begabt oder nicht, die Möglichkeit bieten sollen, sich sportlich zu betätigen.
Danke für deinen Einsatz, liebe Heidi und viel Erfolg in deiner zukünftigen beruflichen Laufbahn.